Der Handelsverband Deutschland (HDE) bewertet die im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) durchgeführte Studie zur geplanten Obsoleszenz als wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion über die Lebensdauer von Produkten.

„Nach den Ergebnissen der Studie gibt es keine Hinweise darauf, dass Hersteller gezielt eine kurze Produktlebensdauer herbeiführen. Entsprechende Behauptungen einzelner Aktivisten werden damit widerlegt“, stellt Peter Schröder, Bereichsleiter Recht und Verbraucherpolitik beim HDE, fest. Mehr als 90 Prozent der Haushaltsgroßgeräte haben nach den Studienergebnissen eine Lebensdauer von über fünf Jahren.  

Die Studie verweist auf Verbraucherwünsche, ein altes, noch funktionstüchtiges Gerät vorzeitig durch ein moderneres und innovatives Produkt mit neuem Design zu ersetzen. „Der Staat sollte dieses Konsumverhalten der Bürger respektieren und nicht bevormundend eingreifen“, so Schröder. Mindestanforderungen an die Lebensdauer seien unnötig. Auch habe eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach ergeben, dass die Verbraucher im Gewährleistungsrecht keinen politischen Handlungsbedarf sehen und auch nicht bereit sind, für eine längere garantierte Haltbarkeit einen höheren Kaufpreis zu zahlen.

Eine Kennzeichnung zur Lebensdauer macht nach Auffassung des HDE-Rechtsexperten keinen Sinn, weil die Haltbarkeit jeweils von verschiedenen Faktoren wie der Nutzungsintensität abhängt und daher kaum prognostizierbar ist.

Der Konsument solle auch in Zukunft autonom entscheiden können, ob er nach einigen Jahren aus Gründen des Umweltschutzes auf den Kauf eines neuen Produkts verzichtet. „Das Bundesumweltamt will dagegen mit neuen Regulierungen und besten Absichten einen Nanny-Staat schaffen“, fast Schröder seine Kritik an den Forderungen des Umweltbundesamtes zusammen.