Für Reformen bei der Unternehmensbesteuerung macht sich der Handelsverband Deutschland (HDE) stark.

Unter anderem geht es dabei um fairere Wettbewerbsverhältnisse für deutsche Handelsunternehmen im internationalen Wettbewerb. „Die Politik muss sicherstellen, dass alle Händler, die hierzulande Waren verkaufen auch die korrekte Umsatzsteuer abführen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das sei derzeit vor allem bei Verkäufen aus Nicht-EU-Ländern über Online-Plattformen nicht immer der Fall. Gleichzeitig fordert der HDE eine strukturelle Reform im Steuerrecht mit dem Ziel der Vereinfachung und Systematisierung. Denn vor allem bei der Gewerbesteuer mit ihren Hinzurechnungsregelungen bestehen nach wie vor große Ungerechtigkeiten. „Die Hinzurechnungen von Mieten und Pachten bei der Gewerbesteuer führen dazu, dass Händler in schlechten Jahren von der Steuerlast überfordert werden“, so Genth. Zudem sollte die Politik die wegen europäischer Vorgaben ohnehin anstehende Reform des Außensteuerrechts mit einer grundlegenden Modernisierung der Hinzurechnungsbesteuerung verbinden.

Darüber hinaus setzt sich der HDE dafür ein, die Verzinsungsregelungen für Steueransprüche neu zu regeln. Denn während die Zinsen auf dem Markt seit Jahren nahe Null liegen, müssen Unternehmen für Steuernachzahlungen sechs Prozent Zinsen bezahlen. Genth: „Das ist ein Ungleichgewicht, das dringend beseitigt werden muss. Der deutsche Staat, der von seinen Bürgern Steuerehrlichkeit und Steuermoral verlangt, sollte selbst auch Besteuerungsmoral praktizieren. Für den Gesetzgeber besteht daher dringend Handlungsbedarf.“

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