Ein halbes Jahr nach Einführung der freiwilligen Plastiktütengebühr zieht der Handelsverband Deutschland (HDE) eine erste positive Bilanz.

„Immer mehr Unternehmen erheben ein Entgelt auf die Kunststofftüten oder bieten sie gar nicht mehr an“, sagt der HDE-Geschäftsführer Umwelt Kai Falk. Insbesondere der Lebensmittelhandel, der bereits seit Jahrzehnten den sogenannten Tütengroschen erhebt, listet die Kunststofftüte in großem Stil aus. Andere Branchen, wie der Elektro- oder Textilfachhandel, geben nach eigenen Angaben zwischen 50 und 80 Prozent weniger Tüten an ihre Kunden ab, seit sie die kostenlose Abgabe eingestellt haben.

Nach einer aktuellen Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) gingen bereits im Jahr 2015 nur noch 68 Tüten pro Kopf in Deutschland über den Ladentisch. „Damit liegen wir bereits jetzt deutlich unter dem EU-Reduktionsziel für 2019 und unter den Verbrauchsschätzungen des Bundesumweltamtes“, so Falk. Dazu habe beigetragen, dass schon im Jahr vor dem Start der freiwilligen Initiative des Einzelhandels einige Händler die Kunststofftragetaschen komplett aus dem Sortiment genommen oder eine Gebührenpflicht eingeführt hatten. Der HDE geht davon aus, dass der Verbrauch 2016 noch einmal deutlich zurückgegangen ist und wirbt weiter für eine breite Beteiligung an der Vereinbarung mit dem Umweltministerium. „Viele größere und kleinere Unternehmen haben die Bezahlpflicht eingeführt, ohne der Vereinbarung beizutreten. Das erschwert der GVM die Messung der Verbrauchsentwicklung“, so Falk.