Wo denn ihre Freiheit als Unternehmerin und Einzelhändlerin bliebe, wollte Mechthild Möllenkamp, Präsidentin des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen (HNB) im Hinblick auf die geplante Befristung von Teilzeitarbeit vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD, Hubertus Heil wissen. Möllenkamp beschrieb mit anschaulichen Beispielen, welche große Ungewissheit sich für die Personaleinsatzplanung eines Handelsunternehmens ergibt, wenn – wie vom Gesetzgeber und der EU geplant – der Arbeitnehmer entscheiden kann, ob und wann er aus einer beantragten Teilzeit zurückkehren möchte.

Heil, der ebenso wie der stellvertretende Ministerpräsident aus Rheinland-Pfalz, Volker Wissing (FDP), politischer Gast der Präsidiumssitzung des Handelsverbands Deutschland (HDE) Ende April in Berlin war, verwies insbesondere auf den demographischen Wandel, der eine immer stärkere Flexibilisierung innerhalb des Erwerbsverlaufs notwendig mache. Daher müsse nach seiner Ansicht immer mehr zwischen gesetzlichen und unternehmerischen Regulierungen abgewogen werden. Heil räumte ein, dass dieses Thema äußerst komplex sei und bot daher an, es an anderer Stelle – gerne auch vor Ort in Niedersachsen – mit Möllenkamp intensiver zu diskutieren. Ein Angebot, das der Handelsverband Niedersachsen-Bremen gerne aufgreifen wird.

In seinem politischen Statement hatte Heil in der HDE-Tagung viele Themen angerissen und auch die positive Beschäftigungseffekte der Agenda 2010 herausgestellt, die aktuellen arbeitsmarktpolitischen Themen jedoch nicht explizit aufgegriffen. Möllenkamp fasste hier mit ihrer Wortmeldung nach und machte die Probleme für den Handel deutlich.

Die Position der Handelsorganisation zur befristeten Teilzeitarbeit und zu weiteren arbeits- und sozialpolitischen Positionen finden Sie hier.