Die Forderung der SPD zur Einführung von Chancenkonten sieht der Handelsverband Deutschland (HDE) kritisch.

„Völlig unklar ist vor allem die Finanzierung. Die SPD muss klar sagen, wie hoch der Steuerzahler durch dieses Vorhaben belastet wird“, so HDE-Bildungsexpertin Katharina Weinert. Der Vorschlag sieht vor, dass der Staat für jeden Bürger ein mit bis zu 20.000 Euro gefülltes Chancenkonto für Weiterbildungen zur Verfügung stellt. Der HDE betont, dass sich schon heute 86 Prozent der Unternehmen in Deutschland in der Weiterbildung engagieren und hierfür jährlich mehr als 33,5 Milliarden Euro investieren. „Weiterbildung muss zielgerichtet und am unternehmerischen Bedarf orientiert erfolgen. Das Gießkannenprinzip mit Chancenkonten sowie einem Recht auf Weiterbildung ist hier der falsche Ansatz“, so Weinert weiter. Die Unternehmen müssten eng in die Planung von Weiterbildungen einbezogen werden. Ansonsten werden viele Angebote am Bedarf vorbeigehen und sinnlos verpuffen.