Im Einzelhandel ist noch jeder zehnte Ausbildungsplatz unbesetzt. Das zeigen heute veröffentlichte Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Demnach sind im Einzelhandel noch rund 3.400 Ausbildungsstellen zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau im Einzelhandel und rund 2.400 zum Verkäufer bzw. zur Verkäuferin unbesetzt. Da diese Zahlen lediglich die der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Stellen beinhalten, geht der HDE davon aus, dass in Wahrheit sogar noch deutlich mehr Plätze offen sind.

„Viele Einzelhändler haben noch Ausbildungsplätze zu vergeben und sind auf der Suche nach geeigneten Kandidaten für eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel oder zum Verkäufer“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das Angebot hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter gesteigert. So gibt es für die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel 1,4 Prozent mehr gemeldete Stellen, beim Verkäufer sogar 4,1 Prozent. „Die Branche nimmt ihre Verantwortung für die Ausbildung junger Menschen sehr ernst und baut ihr Ausbildungsangebot weiter aus“, so Genth. Nicht nur die Zahl der Ausbildungsplätze sondern auch das Angebot an Berufen im Handel wächst: So gibt es ab dem kommenden Ausbildungsjahr den neuen Ausbildungsberuf Kaufmann im E-Commerce. Damit will der Handel seinen Nachwuchs systematisch und qualifiziert auf eine Karriere im Online-Handel vorbereiten. Der HDE hat mit der Schaffung des neuen Berufs auch auf die stetig wachsenden Umsätze im Online-Handel reagiert.

Da es für die die Unternehmen immer schwieriger wird, die Stellen mit passenden Bewerbern zu besetzen, bewertet der HDE die Jamaika-Sondierungsergebnisse bezüglich der Stärkung der Beruflichen Bildung positiv. Ein Berufsbildungspakt, bei dem die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung in den Fokus gerückt wird, ist aus Sicht des HDE ein wichtiger Schritt. Denn die zunehmende Akademisierung der Gesellschaft macht die Suche nach Auszubildenden mühsamer: „Es muss noch deutlicher werden, dass man auch mit einer Lehre ein erfülltes und vielversprechendes Berufsleben erreichen kann“, so Genth weiter. Hier seien Schulen und Berufsberatungen gefordert. Zusätzlich erschwert in strukturschwachen Regionen der demografische Wandel die Suche nach Lehrlingen.

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