Positiv bewertet der Handelsverband Deutschland (HDE) die Entscheidung der EU-Kommission, die Netzentgelt-Befreiung für große Stromverbraucher in Deutschland in den Jahren 2012 und 2013 für illegal zu erklären.

„Die Ungleichverteilung der Stromkosten und Netzentgelte belastet vor allem Handel und Verbraucher. Die unberechtigten Befreiungen für große Stromverbraucher waren nicht nachvollziehbar“, so HDE-Experte Lars Reimann. Der HDE fordert, die Kosten der Energiewende insgesamt gerechter zu verteilen.

Grundsätzlich zahlt jeder Stromverbraucher Netzentgelte für seine Anbindung an das Stromnetz. Allerdings profitieren immer noch viele Industrieunternehmen unter bestimmten Voraussetzungen von Vergünstigungen, ohne dass dem ein Nutzen für die Stromnetze gegenübersteht. Reimann: „Umlagen ohne Lenkungswirkung behindern die Entwicklung eines fairen Marktumfeldes.“ Netzentgeltbefreiungen für stromintensive Unternehmen kosten den Handel jährlich über 100 Millionen Euro, die Offshore-Umlage rund 17 Millionen Euro. Zusammen mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat der HDE deshalb eine neue Verteilung der Kosten der Energiewende gefordert. Dabei könnten mit einer gesetzlichen Neuverteilung der Stromsteuer und der EEG-Umlage sowohl Verbraucher als auch Handel um insgesamt 5,2 Milliarden Euro entlastet werden. Derzeit liegt allein die Belastung durch die EEG-Umlage für die Handelsunternehmen und die Verbraucher bei über zehn Milliarden Euro pro Jahr. Damit müssen diese beiden Gruppen fast die Hälfte des gesamten Umlagebetrages schultern, obwohl sie gemeinsam nur für ein Drittel des deutschen Stromverbrauchs verantwortlich sind.

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