Eine fairere Finanzierung der Energiewende fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) mit Blick auf die heute verkündete Absenkung der EEG-Umlage.

Denn auf Grund von überproportionalen Belastungen im System wird der Strom im kommenden Jahr für Handel und Privatverbraucher wohl trotzdem teurer.

„Die verminderte EEG-Umlage führt nicht zu einer Entlastung für Privathaushalte und Handel. Strom wird durch wachsende Beschaffungspreise an der Börse voraussichtlich sogar eher noch teurer“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der deutsche Einzelhandel wird im Jahr 2019 voraussichtlich allein für die Umlage rund 2,25 Milliarden Euro aufbringen. In den vergangenen Jahren hat die Branche über die EEG-Umlage zehn Prozent der Kosten für den Ausbau erneuerbarer Energien geschultert, obwohl sie nur für rund sechs Prozent des Strombedarfs steht. „Die Energiewende braucht ein neues und faireres Finanzierungssystem. Ansonsten bleiben die Ungerechtigkeiten mit überproportional hohen Belastungen für Handel und Privathaushalte weiterhin bestehen. Das gefährdet die Akzeptanz des gesellschaftlichen Mammutprojektes Energiewende“, so Genth weiter.

Der HDE fordert deshalb schon seit langem, dass die EEG-Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien durch einen CO2-Mindestpreis ersetzt wird, um einen verursachergerechten Ansatz zur Erreichung der Klimaschutzziele zu schaffen. Genth: „Der Sonderbericht des Weltklimarates in der vergangenen Woche hat erneut gezeigt, dass eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad nur mit größter Kraftanstrengung zu erreichen ist. Mit einem Umlagesystem ohne Lenkungswirkung für den Klimaschutz ist eine Dekarbonisierung der Wirtschaft und das Gelingen der Energiewende kaum zu schaffen“, so Genth.

Deutschland hat bereits mit die höchsten Verbraucherstrompreise Europas. Viele Industrieunternehmen aber profitieren von Vergünstigungsregeln und werden so nicht in die Finanzierung der Energiewende einbezogen.

via Handelsverband Deutschland (HDE) – Aktuelle Meldungen