Der Einzelhandel baut sein Ausbildungsplatzangebot im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich aus.

Das bestätigt die heute veröffentlichte Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA). Demnach steigt gegen den allgemeinen Trend die Zahl der angebotenen Stellen für die Verkaufsberufe. Auch die Alternative zum Studium – das Abiturientenprogramm des Handels – ist in die Top Ten der Stellenangebote eingezogen.

Die aktuellen Daten der BA weisen im März 2021 für die erstplatzierte Ausbildung Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von 2,1 Prozent mit 29.900 angebotenen Ausbildungsstellen aus. Die Ausbildung zum /zur Verkäufer/Verkäuferin rangiert mit über 21.200 angebotenen Ausbildungsstellen auf dem zweiten Platz. Das entspricht einem eindrucksvollen Plus von 12,5 Prozent gegenüber März 2020. Insgesamt stellt der Einzelhandel alleine mit diesen beiden Berufen 12,3 Prozent aller bei der BA angebotenen Ausbildungsstellen. Für die praxisnahe Alternative zum Studium, den sogenannten Abiturientenprogrammen des Handels, werden mehr als 9.100 Stellen bei der BA angeboten. Durch das Programm können hochschulzugangsberechtigte Teilnehmer bis zu drei Abschlüsse in drei Jahren erreichen: Ausbildung, Fortbildung und Ausbilderschein. Insgesamt bietet der Einzelhandel duale Ausbildungen in über 60 Berufen sowie Abiturientenprogramme und duale Studiengänge an.

„Der Einzelhandel hat seine Fachkräftesicherung auch in Zeiten der Pandemie fest im Blick. Junge Menschen erhalten ein großes und vielfältiges Angebot, um in ihre berufliche Zukunft starten zu können“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Auch die Aufstiegschancen sind im Einzelhandel ausgezeichnet, denn Karriere mit Lehre ist die Regel: Über 80 Prozent der Führungskräfte haben mit einer Ausbildung begonnen. Das überproportionale Ausbildungsplatzangebot des Einzelhandels trifft allerdings auf den sich allgemein abzeichnenden Bewerbermangel, wenngleich dieser in der Branche mit einem Minus von rund acht Prozent unter dem allgemeinen Durchschnitt von minus zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt. Der Bewerbermangel findet seine Ursache laut BA nicht im sinkenden Ausbildungsinteresse der jungen Menschen, sondern eher in den pandemiebedingt gesperrten, gewohnten Zugangswegen. So sind kaum persönliche Beratungsgespräche möglich, Berufsorientierung an Schulen hat über viele Monate nicht bis kaum stattgefunden, Berufsmessen fielen aus, Berufspraktika durften nicht durchgeführt werden. Deshalb appelliert Genth an die jungen Menschen: „Der Einzelhandel hat für jedes junge Talent die passende Ausbildung oder das richtige Qualifizierungsformat parat. Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen, stehen aktuell sehr gut. Es lohnt sich, sich über die Ausbildungsvielfalt sowie die guten Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten im Einzelhandel zu informieren und sich auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben.“

via Handelsverband Deutschland (HDE) – Aktuelle Meldungen