Angesichts der Ankündigungen für ein neues, ehrgeizigeres Klimaschutzgesetz fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) verlässliche und realistische Ziele für die CO2-Einsparung. Der Einzelhandel stehe wie schon in den vergangenen Jahren bereit, seinen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Damit hier möglichst schnell Fortschritte erzielt werden können, setzt sich der HDE für einfachere Regelungen für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien und beim Betrieb von Elektroladesäulen ein. Nach einer aktuellen HDE-Umfrage unter 1000 Händlern erzeugen mehr als 15 Prozent der Handelsunternehmen Strom mit erneuerbaren Energien, viele von ihnen speisen Teile davon in das Stromnetz ein. 6,5 Prozent bieten ihren Kunden Elektroladesäulen an.

„Es muss jetzt schnell klar werden, wie viel CO2 der Einzelhandel bis wann reduzieren muss. Die Unternehmen brauchen Planungssicherheit, die jetzt diskutierte Neufassung des Klimaschutzgesetzes muss den Weg über die nächsten Jahrzehnte verbindlich regeln“, so die HDE-Geschäftsführerin für Nachhaltigkeit, Antje Gerstein. Der Einzelhandel könne insbesondere durch den Aufbau erneuerbarer Energien, die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur für den klimafreundlichen Verkehr und eine Umstellung der Antriebe seiner Logistik einen Beitrag leisten. In den vergangenen Jahren erreichten die Einzelhändler in Deutschland eine Treibhausgaseinsparung von 50 Prozent gegenüber dem Jahr 1990. „Einzelhändler nutzen immer häufiger regenerative Energien für die eigene Stromversorgung, setzen effiziente Beleuchtungs- und Klimatechnik ein und investieren in Green-Building-Konzepte“, so Gerstein weiter.

Um ihren Beitrag für den Klimaschutz weiter erhöhen zu können, ist die Branche aber auf die Politik angewiesen. So krankt der Ausbau erneuerbarer Energien an bürokratischen Hürden, der Komplexität vieler Prozesse und den damit verbundenen rechtlichen Risiken. „Es muss einfacher werden, seinen selbst erzeugten Solarstrom auch an Dritte weiterzuleiten oder eine öffentliche Förderung für den Aufbau von Elektroladesäulen zu bekommen“, so Gerstein. Der Handel hält Parkflächen in attraktiven Lagen, die sich für den Aufbau von Ladeinfrastruktur und somit den Ausbau klimafreundlicher Mobilität bestens eignen. Allerdings sieht die geltende Regelung vor, dass die Aufbauförderung für Ladesäulen halbiert wird, wenn der Parkplatz nicht 24 Stunden pro Tag zur Verfügung steht. Das wiederum aber verbieten häufig städtebauliche Abreden und der Immissionsschutz. Für eine klimafreundliche Logistik fordert der HDE die schnelle Bereitstellung von Fahrzeugen, die den Fahrprofilen und Anforderungen der Handelslogistik entsprechen. Gerstein: „Hier müssen die Hersteller schnell vorankommen und liefern.“

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