Beim Handelsimmobilienkongress 2023 in Berlin mahnte der Handelsverband Deutschland (HDE) angesichts langfristiger Auswirkungen der aktuellen Krisen auf das Einkaufsverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher zur Bildung zukunftsfester Mietpartnerschaften zwischen Einzelhandel und Handelsimmobilienwirtschaft. In seiner heutigen Rede warnte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth insbesondere vor den Folgen von Indexmieten, die für viele Handelsunternehmen existenzbedrohend seien.

„Der Markt für Gewerbeimmobilien hat im vergangenen Jahr einen starken Dämpfer erfahren. Auch bei Handelsimmobilien ist ein Einbruch zu erkennen, allerdings fällt dieser im Vergleich moderater aus“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. So habe das Umsatzminus bei Einzelhandelsimmobilien 2022 im Vergleich zum Vorjahr bei 30 Prozent gelegen, im ersten Quartal 2023 hätten sich die Immobilien des Handels dennoch zur umsatzstärksten Nutzungsart unter den Gewerbeimmobilien entwickelt. „Während die Nachfrage nach Immobilien für eine Mischnutzung weiterhin groß ist, ist das Transaktionsvolumen bei Logistikimmobilien deutlich zurückgegangen“, so Genth weiter. Gefragt seien bei Investoren vor allem Objekte an Top-Standorten in starken Regionen mit großem Einzugsbereich. Auch Fachmärkte weckten häufig Interesse, Shopping-Center hingegen weniger.

Dem Einzelhandel kommt laut HDE gerade in Krisenzeiten eine besondere Rolle zu, sowohl auf dem Immobilienmarkt als auch in den Städten selbst. „Der Einzelhandel ist weiterhin die Leitfunktion der Innenstädte und zentraler Besuchsgrund. Entsprechend groß ist das Potenzial, das auch künftig in Handelsimmobilien steckt. Das wird allerdings nur so bleiben, wenn sich zukunftsfeste Mietpartnerschaften zwischen Handel und Immobilieneigentümern bilden“, so Genth weiter. Die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien derzeit extrem schwierig und erforderten eine Offenheit für neue Mietmodelle, die den aktuellen Herausforderungen gerecht würden. „Die Indexklauseln in vielen Mietverträgen können für Händlerinnen und Händler unternehmensgefährdend sein. Wichtig ist daher, dass der Trend schon heute zu umsatzbezogenen Mieten geht“, betont Genth. Diese Entwicklung müsse sich verstetigen, um im Interesse von Mietern und Eigentümern starke Handelsstandorte zu fördern.

Der Handelsimmobilienkongress 2023 findet am 25. und 26. April in Berlin statt. In diesem Jahr veranstaltet der HDE den Kongress erstmalig gemeinsam mit dem EHI Retail Institute und dem German Council of Shopping Places als Spitzenevent von Handel, Center-Betreibern und Immobilienwirtschaft. Neben dem Stadtumbau sowie der Mobilität und Erreichbarkeit in der Stadt von morgen geht es im Schwerpunkt um die Zukunft der Handelsimmobilie und das Zusammenwirken von Vermietern und Mietern.

Weitere Infos unter: https://www.handelsimmobilienkongress.de/

via Handelsverband Deutschland (HDE) – Aktuelle Meldungen